- Intimhygiene
- In|tim|hy|gi|e|ne 〈f. 19; unz.〉 Körperpflege im Bereich der Geschlechtsorgane
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In|tim|hy|gi|e|ne, die:* * *
Intimhygiene,die Pflege der Geschlechtsorgane und der Ausscheidungsorgane zur Gesunderhaltung. Bei der täglichen Körperreinigung ist es wichtig, die äußeren Geschlechtsorgane und den After mit einzubeziehen. Beim Jungen bilden zahlreiche Talgdrüsen an der Innenseite der Vorhaut und am Eichelrand ein käseähnliches Sekret (Smegma), ebenso beim Mädchen zwischen den Schamlippen und unter der Vorhaut des Kitzlers. Bei beiden Geschlechtern werden auch Sekrete in der Afterspalte abgesondert. Besonders ab der Pubertät können diese Sekrete bei Ansammlung durch bakterielle Zersetzung unangenehm riechen und außerdem zu Entzündungen führen, durch Übertragung (z. B. durch Geschlechtsverkehr) auch beim Geschlechtspartner. Das Smegma steht sogar im Verdacht, an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs mit beteiligt zu sein. Daher sollen diese Sekrete schon in der Kindheit öfter entfernt werden: beim Jungen mit vorsichtigem Zurückstreifen der Vorhaut und beim Mädchen durch sorgfältiges Auseinanderfalten der kleinen Schamlippen. Die Reinigung geschieht am besten mit warmem Wasser und eventuell milder Seife oder Waschlösung. Lässt sich die Vorhaut bis zum Alter von sechs Jahren nicht zurückschieben, liegt eine Verwachsung oder eine Vorhautverengung vor, die baldmöglichst ärztlich behandelt werden sollte (Beschneidung des Mannes).Wichtig ist auch, dass der Innenbereich der Scheide von einer Reinigung ausgenommen bleibt: Durch Scheidenspülungen wird das saure Scheidenmilieu als natürlicher Schutz (Scheidenflora) gegen aufsteigende Bakterien oder Pilze zerstört, sodass es leicht zu Scheidenentzündungen kommen kann; als Methode der Empfängnisverhütung ist eine Scheidenspülung wirkungslos (es können sogar Spermien in die Gebärmutter hineingespült werden).Nach jedem Toilettengang sollten Jungen wie Mädchen Harnreste mit Toilettenpapier abtupfen. Um die Toilette sauber zu halten und das Nassspritzen zu vermeiden, ist es besser, wenn sich auch Jungen beim Urinieren auf der Toilette hinsetzen.Besondere Aufmerksamkeit gebührt auch dem Abwischen des Afters bei Mädchen und Frauen: Wichtig ist, dass es immer von vorn nach hinten geschieht, weil sonst Kotreste mit Bakterien in die Schamspalte gewischt werden. Dies ist ein häufiger Grund für Entzündungen der Harnröhre, der Blase und der Scheide. Kleine Kinder sind wegen ihrer im Vergleich zum Rumpf zu kurzen Arme dazu noch nicht in der Lage. Daher sollten Mädchen umlernen, wenn ihre Arme lang genug geworden sind, um von rückwärts zwischen den Beinen nach vorn durchzugreifen und dann nach hinten zu wischen. In der After-(Po-)Spalte kann es durch Schwitzen und Reibung beim Laufen zu juckendem Wundsein (Intertrigo, Hautwolf) kommen, dagegen helfen Waschen und Körperpuder.Die Unterwäsche besteht am besten aus reiner Baumwolle, sollte kochbar sein und häufig bis täglich gewechselt werden. Eng anliegende Slips aus Kunstfasern können wegen ihrer geringen Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen und durchzulassen, ein feuchtwarmes Mikroklima im Genitalbereich erzeugen, das für Bakterien und Pilze ideale Vermehrungsbedingungen darstellt; das ist ein häufiger Grund für Unterleibsinfektionen bei Mädchen und Frauen, die immer ärztlich behandelt werden sollten. Ansonsten ist eine tägliche Slipeinlage unnötig. Jungen sollten nicht ständig zu enge Hosen tragen, weil die Erwärmung der Hoden die Spermienreifung beeinträchtigen kann.Siehe auch: Intimspray, Monatshygiene.* * *
In|tim|hy|gi|e|ne, die: Körperpflege im ↑Intimbereich (2).
Universal-Lexikon. 2012.